Einfluss der kalten Plasmatechnologie (Gasionisation) auf entzündliche Prozesse bei Rosazea: Modulation der Zytokinkaskade
Author: Pugach S.E.
Der Artikel behandelt die zentralen Mechanismen der Rosazea-Entwicklung, einschließlich der Dysregulation des Immunsystems, der Verstärkung des Zytokinkaskaden-Signals sowie der Beteiligung des Mikrobioms. Auf Grundlage aktueller Daten wird die modulierende Wirkung der kalten atmosphärischen Plasmatechnologie (Gasionisation) analysiert, welche die Produktion proinflammatorischer Zytokine reduziert, die Aktivität von NF-κB unterdrückt und die entzündliche Antwort der Haut normalisiert. Darüber hinaus werden der Einsatz der thermischen Plasmasublimation bei der phymatösen Form der Erkrankung sowie die Perspektiven einer weiteren klinischen Anwendung von Plasmatechnologien erörtert.
Bestimmung von Rosazea und ihrem Pathogenese-Mechanismus.
Um zunächst zu definieren, was Rosazea ist und welchen Pathomechanismus sie besitzt: Rosazea ist eine chronisch-entzündliche dermatologische Erkrankung, die sich durch persistierende Erytheme, Teleangiektasien, papulopustulöse Effloreszenzen und in bestimmten Fällen durch phymatöse Hautveränderungen – meist im Nasenbereich – manifestiert. Die Erkrankung ist durch einen rezidivierenden Verlauf und eine erhebliche Variabilität des klinischen Bildes gekennzeichnet, was ihre multifaktorielle Natur widerspiegelt.
Nach heutigem Kenntnisstand beruht Rosazea auf einer Dysregulation der angeborenen Immunität. Einer der Schlüsselfaktoren ist die übermäßige Aktivität des toll-like-Rezeptors TLR2, die zu einer verstärkten Expression der Serinprotease KLK5 und zu einer erhöhten Bildung des antimikrobiellen Peptids LL-37 führt. Durch strukturelle und funktionelle Modifikationen erlangt LL-37 ausgeprägte proinflammatorische und proangiogene Eigenschaften. Analysen der molekularen Signalwege zeigen, dass dieses Peptid eine Reaktionskaskade initiiert, welche NF-κB und den NLRP3-Inflammasom-Komplex aktiviert, was mit einer intensiven Freisetzung proinflammatorischer Zytokine einhergeht und das Wachstum des kutanen Gefäßnetzwerks stimuliert. All diese Prozesse bilden die Grundlage für die charakteristischen klinischen Manifestationen der Rosazea.
Eine bedeutende Rolle spielt zudem die neurovaskuläre Dysfunktion, die sich durch eine erhöhte Reaktivität der Hautgefäße und eine Störung der neurovaskulären Regulationsmechanismen äußert. Die Einwirkung externer Trigger – wie Temperaturschwankungen, UV-Strahlung oder Stressoren – führt zu einer verstärkten Freisetzung von Neuropeptiden. Unter diesen besitzen Substanz P und das calcitonin gene-related peptide (CGRP) besondere Relevanz, da sie zur Entstehung einer neurogenen Entzündung beitragen.
Auch der mikrobiologische Faktor leistet einen wesentlichen Beitrag zum Pathogeneseprozess. Es ist nachgewiesen, dass Demodex folliculorum und die damit assoziierten Bakterien, darunter Bacillus oleronius, TLR2-abhängige Immunwege aktivieren und die Produktion von LL-37 verstärken können. Dies führt zu einer Zunahme des Entzündungsprozesses, zu Gewebeschädigung und zur Bildung papulopustulöser Elemente.
Somit ist Rosazea als Erkrankung zu betrachten, die auf einem engen Zusammenspiel immunologischer, vaskulärer und mikrobiologischer Mechanismen beruht, von denen jeder einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung des klinischen Bildes leistet.
Rolle der Zytokine in der Pathogenese der Rosazea. In der Entwicklung des entzündlichen Prozesses bei Rosazea nimmt ein komplexer Zytokinkaskade eine zentrale Stellung ein, die durch ein breites Spektrum proinflammatorischer Mediatoren gebildet wird. Zu den wichtigsten Molekülen, die eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung der Immunantwort und der Chronifizierung der Entzündung spielen, gehören die folgenden Komponenten:
An erster Stelle ist der Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) hervorzuheben. Dieser Mediator fungiert als einer der Hauptbeschleuniger des Entzündungsprozesses, indem er die Expression von Adhäsionsmolekülen erhöht, die Gefäßpermeabilität steigert und neutrophile Granulozyten aktiviert.
Eine ebenso bedeutende Rolle spielt Interleukin-1β (IL-1β), das infolge der Aktivierung des NLRP3-Inflammasoms freigesetzt wird. Es fördert die Degradation der extrazellulären Matrix und induziert die Produktion weiterer proinflammatorischer Moleküle, was die lokale Gewebeschädigung verstärkt.
Unter den regulierenden Wegen der Entzündungsreaktion ist Interleukin-6 (IL-6) hervorzuheben, das die Akut-Phase-Reaktion steuert und den STAT3-Signalweg aktiviert, wodurch ein chronischer entzündlicher Hintergrund der Haut aufrechterhalten wird.
Einen wesentlichen Beitrag zur Bildung papulopustulöser Elemente leistet Interleukin-8 (IL-8), das eine ausgeprägte chemotaktische Wirkung auf Neutrophile besitzt und zu deren aktivem Zustrom in das Entzündungsareal führt.
Wichtige Teilnehmer der Immunantwort sind zudem die Chemokine CCL5 (RANTES) sowie CXCL9 und CXCL10. Sie regulieren die Migration von T-Zellen und tragen zur Aufrechterhaltung eines langanhaltenden kutanen Entzündungsprozesses bei, der für Rosazea charakteristisch ist.
Das Zusammenspiel von LL-37, der Aktivierung von NF-κB und den genannten Zytokinmediatoren bildet einen spezifischen Teufelskreis. Die Verstärkung der Entzündung führt zu Vasodilatation, Ödembildung und nachfolgender Gewebeschädigung. Als Reaktion darauf werden neue Mediatoren freigesetzt, die den pathologischen Prozess fortlaufend aufrechterhalten. Zusätzlich ist von Bedeutung, dass viele der genannten Zytokine den Angiogeneseprozess über die Induktion von VEGF stimulieren. Dies erklärt das Auftreten von Teleangiektasien, persistierender Erytheme und progressiven vaskulären Veränderungen.
Moderne experimentelle Studien zeigen, dass Eingriffe in diese komplexe Kaskade – beispielsweise durch Hemmung der NF-κB-Aktivität, Verringerung der LL-37-Produktion oder Reduktion der Expression von Interleukin-6 und TNF-α – einen ausgeprägten antiinflammatorischen Effekt erzielen können. Dies bestätigt die Bedeutung der Zytokine als zentrale therapeutische Zielstrukturen bei der Entwicklung moderner Behandlungsstrategien der Rosazea.
Betrachten wir die bestehenden Behandlungsmethoden und die Notwendigkeit neuer Ansätze. Die Behandlung der Rosazea umfasst traditionell topische und systemische Präparate (Metronidazol, Azelainsäure, Ivermectin, Doxycyclin), Lasermethoden, Phototherapie sowie bei phymatösen Formen chirurgische und ablativen Verfahren. Dennoch zielt der Großteil der bestehenden Ansätze auf die Linderung von Symptomen ab, nicht jedoch auf die Beseitigung der primären Krankheitsmechanismen – nämlich der immunologischen Dysregulation und der pathologischen Aktivität des Zytokinkaskades.
In den letzten Jahren hat die kalte atmosphärische Plasma (Cold Atmospheric Plasma, CAP; Technologie der Gasionisation) zunehmend Aufmerksamkeit als vielversprechende Technologie erlangt, die folgende Eigenschaften vereint: immunmodulatorische Wirkung (Reduktion der Aktivität von NF-κB und der damit verbundenen Zytokine), antimikrobielle Effekte, einschließlich der Reduktion der Demodex-Population, Verbesserung der Mikrozirkulation, Stimulation reparativer Prozesse, Einfluss auf den oxidativen Status der Haut durch niedrige Konzentrationen von RONS (reactive oxygen and nitrogen species).
Klinische Studien (einschließlich der Registerstudie NCT05592548 und pilotierter Split-Face-Untersuchungen) bestätigen die Sicherheit von CAP, und experimentelle Modelle zeigen eine Reduktion von TNF-α, IL-6, IL-1β und weiteren Entzündungsmediatoren unter dem Einfluss niedertemperierter Plasma.
Neben CAP (Technologie der Gasionisation) werden bei der Korrektur der phymatösen Rosazea thermische Plasmatechnologien eingesetzt, die es ermöglichen, hypertrophe Gewebe zu entfernen – ähnlich der Elektrochirurgie, jedoch mit geringerer thermischer Belastung und besserer Kontrolle der Ablationszone.
Die Plasmatechnologien bilden ein neues Feld in der Therapie entzündlicher Dermatosen, das einer systematischen Analyse und wissenschaftlichen Fundierung bedarf.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der Zusammenfassung und Analyse aktueller Daten über die Mechanismen der positiven Wirkung der kalten atmosphärischen Plasma (Technologie der Gasionisation) auf entzündliche Prozesse bei Rosazea, mit besonderem Schwerpunkt auf der Modulation des Zytokinkaskades, der Reduktion proinflammatorischer und proangiogener Faktoren sowie des Einflusses auf die Interaktion LL-37–NF-κB.
Zusätzlich wird die Rolle anderer Plasmatechnologien, einschließlich der thermischen Plasma, bei der Korrektur der phymatösen Rosazea betrachtet, verbunden mit einer Analyse ihrer Wirksamkeit und ihres klinischen Einsatzes.
Physikalische Grundlage und Wirkmechanismen der Plasma (Technologie der Gasionisation) in der Dermatologie.
Plasma wird definiert als ein teilweise oder vollständig ionisiertes Gas, das aus Elektronen, Ionen, angeregten Atomen, Radikalen und Photonen besteht. In der Dermatologie besitzen insbesondere zwei Plasmatypen besondere Bedeutung:
kalte atmosphärische Plasma (Cold Atmospheric Plasma, CAP; Technologie der Gasionisation) und Plasma des Korona- bzw. Lichtbogenentladungsmodus, das für Sublimationsverfahren eingesetzt wird.
CAP (Technologie der Gasionisation) gehört zu den athermischen Plasmaprozessen, bei denen die Temperatur des aktiven Plasmastrahls 40 °C nicht überschreitet, was die Methode für oberflächliche Gewebe ohne Risiko thermischer Schädigung sicher macht.
CAP zeichnet sich durch eine komplexe Zusammensetzung aus, die Folgendes umfasst: RONS – reaktive Sauerstoffspezies (O, O₂⁻, O₃, OH•, H₂O₂) und Stickstoffspezies (NO, NO₂, N₂O₅); kurzwellige UV-Strahlung; schwache elektrische Felder; einen niedertemperierten Plasmastrahl.
Gerade die RONS stellen die zentralen biologisch aktiven Komponenten der CAP (Technologie der Gasionisation) dar, welche ihre entzündungshemmenden, antimikrobiellen und regenerationsfördernden Eigenschaften bestimmen.
Beachtung der Plasma des Korona- und Lichtbogenentladungsmodus (plasmatische Sublimation). Technologien, die auf Korona- oder Lichtbogenentladungen basieren, zeichnen sich durch ein kontakt- oder subkontaktbasiertes Vorgehen aus und durch die Entstehung mikroskopischer elektrischer Lichtbögen. Im Moment der Entladung bildet sich ein hochintensives elektromagnetisches Feld, das von einem lokalen thermischen Effekt begleitet wird: Temperaturen an der Oberfläche können 35–60 °C und höher erreichen, der Effekt dient der Koagulation, Verdampfung oder Sublimation von Gewebe.
Im Unterschied zu CAP ist die plasmatische Sublimation keine athermische Technologie und wird primär für ablative und chirurgisch-ähnliche ästhetische Verfahren eingesetzt, einschließlich der Korrektur der phymatösen Rosazea.
Betrachten wir die wichtigsten Wirkmechanismen der kalten atmosphärischen Plasma (CAP; Technologie der Gasionisation) in der Dermatologie.
Erstens – die antimikrobielle Wirkung.
CAP (Technologie der Gasionisation) zeigt eine ausgeprägte Aktivität gegenüber Bakterien, Pilzen und Protozoen, basierend auf der Synergie von RONS, UV-Photonen und elektrischen Feldern.
Für Rosazea ist dies besonders relevant, da CAP (Technologie der Gasionisation): die bakterielle Belastung reduziert (Cutibacterium acnes, Staphylococcus aureus), Biofilme zerstört, auf Demodex folliculorum einwirkt, welches pathogenetisch mit Entzündung und Hyperreaktivität der angeborenen Immunität verbunden ist.
Die antimikrobielle Aktivität von CAP (Technologie der Gasionisation) trägt zur Reduktion der TLR2-vermittelten Triggerstimulation und zur Verringerung der LL-37-Produktion bei, was eine wichtige Rolle bei der Abschwächung des inflammatorischen Kaskades bei Rosazea spielt.
Zweitens – die Immunmodulation.
Der zentrale Effekt der CAP (Technologie der Gasionisation) ist die Regulierung der Entzündungsantwort, die sich äußert durch: die Reduktion proinflammatorischer Zytokine (TNF-α, IL-1β, IL-6, IL-8), die Normalisierung der Funktion von Keratinozyten und Immunzellen, die Stabilisierung der Gefäßwand.
CAP (Technologie der Gasionisation) fördert einen Übergang von einer stark neutrophilen Entzündungsreaktion zu einem kontrollierten regenerativen Prozess – ein Aspekt, der im nächsten Abschnitt der Arbeit ausführlicher behandelt wird.
Und schließlich – die Stimulation der Regeneration und des Haut-Remodellings.
CAP (Technologie der Gasionisation) aktiviert verschiedene Mechanismen der Gewebereparatur: Beschleunigung der Migration und Proliferation von Fibroblasten, Steigerung der Synthese von Kollagen Typ I und III, Stimulation der Angiogenese in geschädigten Arealen, Verbesserung der Barrierefunktion der Haut.
Dies macht CAP (Technologie der Gasionisation) zu einer vielversprechenden Komponente in der kombinierten Therapie der Rosazea, insbesondere bei chronischer Entzündung und Gewebeschädigung.
Welche Anwendung hat die plasmatische Sublimation bei phymatöser Rosazea?
Die phymatöse Rosazea ist durch eine fortschreitende Hypertrophie der bindegewebigen Strukturen gekennzeichnet, am häufigsten im Bereich der Nase (Rhinophym). Dieses Krankheitsbild geht einher mit: Verdickung der Haut, Hyperplasie der Talgdrüsen, Remodeling der Kollagenmatrix, häufig sekundärer Entzündung.
Wirkmechanismus der plasmatischen Sublimation. Die plasmatische Sublimation beruht auf einer lokalen Thermoablation des Gewebes durch mikroskalige Plasmareizungen.
Der Prozess umfasst: kontrollierte Verdampfung oberflächlicher Schichten, Koagulation von Proteinen, Reduktion des Volumens hypertrophierten Gewebes, nachfolgende Stimulation des dermalen Remodellings.
Die Methode ermöglicht eine mikropräzise Ablation mit minimalem Blutungsrisiko, da gleichzeitig eine Koagulation der Gefäße erfolgt.
Vorteile der Methode bei phymatöser Rosazea: hohe Präzision bei der Entfernung überschüssiger Gewebe, Verbesserung der Form und der Konturen der Nase, Möglichkeit einer mehrstufigen und minimal-invasiven Korrektur, Kombination mit CAP (Gasionisationstechnologien) zur Reduktion der Entzündung und zur Beschleunigung der Wundheilung.
Damit nimmt die Plasmasublimation einen wichtigen Platz in der Behandlung der phymatösen Form der Rosazea als eine effektive und schonende Rekonstruktionsmethode ein.
Kommen wir zum modulierenden Einfluss der kalten Plasma (CAP – Technologien der Gasionisation) auf die Zytokinkaskade bei Rosazea.
Kaltes atmosphärisches Plasma (CAP, Technologie der Gasionisation) wird als ein vielversprechendes therapeutisches Instrument zur Korrektur entzündlicher Prozesse bei Rosazea betrachtet, da es in der Lage ist, auf die Schlüsselverbindungen der Immunantwort, der Angiogenese und der neurovaskulären Regulation einzuwirken. CAP (Technologie der Gasionisation) zeichnet sich durch eine ausgeprägte modulierende Wirkung auf das Zytokinprofil sowohl auf Ebene einzelner Hautzellen (Keratinozyten, Fibroblasten, Endothelzellen) als auch auf Ebene des lokalen immunologischen Mikromilieus aus.
Welche direkte Wirkung hat die Technologie der Gasionisation auf entzündliche Mediatoren?
Zahlreiche Studien zeigen, dass CAP (Technologie der Gasionisation) die Expression zentraler proinflammatorischer Zytokine deutlich reduzieren kann, die bei Rosazea charakteristisch erhöht sind: TNF-α – ein zentraler Mediator der akuten und chronischen Entzündung, IL-1β – ein Aktivator der Entzündungskaskade über das NLRP3-Inflammasom, IL-6 – ein Schlüsselzytokin, das die neutrophile Entzündung verstärkt, IL-8 (CXCL8) – ein chemotaktischer Faktor für Neutrophile, entscheidend für die Bildung von Papeln und Pusteln.
Der wichtigste Wirkmechanismus von CAP (Technologie der Gasionisation) besteht in der Beeinflussung redox-sensitiver Signalwege, in erster Linie des NF-κB-Pfades, der die Transkription der meisten proinflammatorischen Zytokine reguliert.
Unter dem Einfluss von CAP gebildete RONS üben eine regulierende Wirkung aus: hemmen die nukleäre Translokation von NF-κB, unterdrücken die Aktivierung seiner Upstream-Regulatoren (IKKα/β), reduzieren die Transkription der Gene TNF-α, IL-6, IL-1β, IL-8, CXCL9, CXCL10.
Diese Effekte werden sowohl in vitro als auch in vivo bestätigt: So wurde in der Studie NCT05592548 eine deutliche Reduktion entzündlicher Marker sowie eine Verbesserung der klinischen Zeichen der Erytheme unter Verwendung von CAP (Technologie der Gasionisation) beobachtet.
In der Arbeit PMC11439730 wurde gezeigt, dass CAP die Produktion von IL-6 und IL-8 durch Keratinozyten reduziert und die entzündliche Antwort unter Bedingungen induzierten oxidativen Stresses unterdrückt.
Damit stellt die direkte Hemmung der Zytokinkaskade einen der wichtigsten Effekte von CAP (Technologie der Gasionisation) bei Rosazea dar.
Betrachten wir die Wirkung der kalten Plasma (Technologie der Gasionisation) auf die Immunzellen der Haut.
CAP (Technologie der Gasionisation) beeinflusst sowohl die angeborene als auch die adaptive Immunität der Haut und verändert die Aktivität verschiedener Immunzellen:
Makrophagen. CAP reduziert die Polarisierung von Makrophagen in Richtung des M1-Phänotyps, der für die Produktion von TNF-α und IL-1β verantwortlich ist. Es fördert den Übergang zum M2-Phänotyp, der die Reparatur unterstützt und die Entzündung reduziert.
T-Zellen: moduliert die Aktivität der CD4⁺-T-Zellen und reduziert die Produktion von IL-17 und IFN-γ; senkt das lokal erhöhte Th1/Th17-Ansprechen, das für Rosazea typisch ist; verbessert die Barrierefunktion der Haut und reduziert die antigene Stimulation.
Neutrophile: reduziert den Chemotaxis-Antrieb neutrophiler Granulozyten durch Unterdrückung von IL-8 und CXCL10, verringert die Bildung von NETs (neutrophile extrazelluläre Fallen), die bei Rosazea zur Hautschädigung beitragen.
Studien wie PMC10136735 zeigen, dass CAP (Technologie der Gasionisation) den Immunstatus des Gewebes normalisiert, die Infiltration entzündlicher Zellen reduziert und die Ausprägung chronischer Entzündungsprozesse mindert.
Besprechen wir die Regulation zentraler pathogenetischer Wege bei Rosazea.
Einer der Kernmechanismen der Rosazea ist die Hyperaktivierung des TLR2–KLK5–LL-37-Pfades: TLR2 auf der Oberfläche von Keratinozyten, das auf mikrobielle Antigene und Demodex reagiert, KLK5 – eine serinabhängige Protease, die das Cathelicidin-Molekül spaltet, übermäßige Bildung von LL-37, das eine starke Entzündungsreaktion auslöst.
Unter dem Einfluss von CAP (Technologie der Gasionisation) werden folgende Effekte beobachtet: Reduktion der TLR2-Expression, Normalisierung der Aktivität von KLK5, Verringerung des pathologischen LL-37-Fragments.
Diese Daten stimmen mit den Ergebnissen der Studie PMID:38364746 überein, in der Veränderungen der Wege der angeborenen Immunität unter Plasmaeinwirkung beschrieben werden.
Rosazea beeinflusst die Angiogenese und die Erytheme, was mit einer erhöhten Aktivität vaskulärer Faktoren, einschließlich VEGF, einhergeht.
CAP (Technologie der Gasionisation) zeigt folgende Effekte: Reduktion der VEGF-A-Expression, Verringerung der pathologischen Vaskularisierung, Stabilisierung der Endothelzellen und Reduktion der vaskulären Hyperreaktivität.
Als Ergebnis nehmen Rötung, Teleangiektasien und der Schweregrad der Erytheme ab.
Indirekte Wirkung von CAP (Technologie der Gasionisation) über die Normalisierung des Mikrobioms.
Kalte Plasma (Technologie der Gasionisation) hat antibakterielle, anti-demodikosische und antibiofilmische Eigenschaften.
Dies führt zu einer Reduktion der Stimulation der angeborenen Immunität und zu einer geringeren TLR2-Aktivierung.
Die indirekten entzündungshemmenden Effekte umfassen: Verringerung der Population von Demodex folliculorum, Unterdrückung bakterieller Trigger (S. epidermidis, C. acnes), Zerstörung von Biofilmen, die gegenüber traditionellen Behandlungsmethoden resistent sind.
Diese Effekte sind in den Studien der MDPI Cosmetics (2023) gut beschrieben und bestätigen, dass CAP (Technologie der Gasionisation) die cytokine Stimulationslast reduziert, die durch mikrobiologische Faktoren verursacht wird.
Klinische Anwendung und Ergebnisse.
Das klinische Interesse an kalter atmosphärischer Plasma (CAP – Technologien der Gasionisation) und thermischen Plasmatechnologien wächst schnell, da sie antimikrobielle, entzündungshemmende, immunmodulierende und gewebsremodellierende Eigenschaften vereinen.
Im Rahmen der Therapie der Rosazea zeigen diese Methoden eine deutliche Reduktion der Ausprägung entzündlicher Elemente, eine Korrektur vaskulärer Störungen und eine Verbesserung der Hautqualität.
Überblick über klinische Studien zu CAP (Gasionisationstechnologien) bei Rosazea. Mehrere klinische Beobachtungen und Pilotstudien bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit von CAP (Gasionisationstechnologien) bei der Behandlung entzündlicher Manifestationen der Rosazea.
Verbesserung entzündlicher Symptome.
In der offenen Pilotstudie NCT05592548 (ClinicalTrials.gov), in die Patienten mit papulopustulösen sowie erythematotelangiektatischen Formen eingeschlossen waren, wurde gezeigt: eine ausgeprägte Reduktion der Erytheme bereits nach zwei bis drei Behandlungen, eine Verminderung der Anzahl von Papeln und Pusteln, eine Abnahme subjektiver Empfindungen von Brennen und Kribbeln, wie sie bei empfindlicher Haut typisch sind.
Nach Abschluss des vollständigen Behandlungszyklus zeigten die meisten Teilnehmenden eine anhaltende Verbesserung des klinischen Befundes ohne Hinweise auf Rezidiv während eines Beobachtungszeitraums von vier bis sechs Wochen.
Sicherheit und Verträglichkeit.
CAP (Gasionisationstechnologien) wird von den Patientinnen und Patienten gut vertragen, was mit seinem athermischen Charakter (Expositionstemperatur < 40 °C) zusammenhängt: kein Auftreten von Verbrennungen oder Mikroverletzungen; minimaler Unbehagenseindruck während der Prozedur; kein Erholungs-/Rehabilitationszeitraum erforderlich; Kompatibilität mit anderen kosmetischen und dermatologischen Verfahren.
Studien zeigen, dass CAP (Gasionisationstechnologien) die Hautbarriere nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil zu deren Wiederherstellung beiträgt, was insbesondere für Patientinnen und Patienten mit erhöhter Hautempfindlichkeit bei Rosazea von großer Bedeutung ist.
Senkung inflammatorischer und angiogener Marker.
Daten experimenteller Untersuchungen (PMC11439730; PMID:38364746; MDPI Cosmetics, 2025) zeigen: Reduktion der Spiegel von IL-6, IL-8 und TNF-α; Verminderung der Expression von LL-37; Normalisierung der Aktivität von TLR2; Reduktion von VEGF sowie Abnahme vaskulärer Hyperreaktivität.
Diese Ergebnisse stützen den Mechanismus der entzündungshemmenden und gefäßstabilisierenden Wirkung von CAP (Gasionisationstechnologien) in der klinischen Praxis.
Die Rolle der plasmatischen Sublimation (thermische Plasma) bei der Korrektur der phymatösen Rosazea. Die phymatöse Form der Rosazea stellt die schwierigste Variante zur Korrektur dar. Sie ist gekennzeichnet durch Hyperplasie der Talgdrüsen, Verdickung der Dermis und die Ausbildung fibröser Veränderungen, die beim Rhinophym am deutlichsten ausgeprägt sind.
Plasmasublimation ist eine moderne, minimalinvasive Methode, die auf einem kurzzeitigen hochenergetischen Entladungsereignis basiert und bewirkt: punktuelle Koagulation von Gewebe, oberflächliche Ablation, volumetrische Kontraktion und Remodelling fibröser Strukturen.
In den veröffentlichten Daten des PMFA Journal und der Actas Dermo-Sifiliográficas wurde gezeigt, dass plasmatische Sublimation: hypertrophe Hautareale effektiv reduziert, die Konturen der Nase beim Rhinophym glättet, die Textur und Dichte der Dermis verbessert, das Volumen fibrös veränderter Gewebe ohne tiefgehende Traumatisierung verringert.
Die klinischen Resultate zeigen eine vergleichbare Wirksamkeit gegenüber dem CO₂-Laser und der Elektrochirurgie, wobei die Methode: zu einer geringeren thermischen Schädigung des umliegenden Gewebes führt, die Heilungszeit verkürzt, das Narbenrisiko reduziert.
Somit stellt die thermische Plasma-Technologie eine wichtige Ergänzung zur kalten Plasma dar und erfüllt Aufgaben der strukturellen Korrektur, die der CAP nicht zugänglich sind.
Welche Perspektiven und offene Fragen bestehen für die Gasionisationstechnologie?
Trotz überzeugender Daten befindet sich die CAP-Technologie (Gasionisationstechnologie) noch in einer Phase aktiver Standardisierung. Es bestehen mehrere Fragestellungen, die weiterer Untersuchung bedürfen.
Notwendigkeit der Standardisierung der CAP-Parameter (Gasionisationstechnologien).
Die Therapieergebnisse können erheblich abhängen von: der Leistung und Energie der Entladung, der Konzentration der RONS, dem Abstand und der Expositionsdauer, der Gaszusammensetzung (Luft, Argon, Helium), der Elektrodenform und der Gerätekonfiguration.
Das Fehlen einheitlicher Protokolle erschwert den Vergleich der Ergebnisse verschiedener Studien.
Mangel an großen randomisierten klinischen Studien.
Der Großteil der verfügbaren Daten stammt aus: Pilotstudien, kleinen Kohorten, Labor- und Tiermodellen.
Multizentrische Phase-III-Studien sind erforderlich, um CAP (Gasionisationstechnologie) in internationale klinische Leitlinien zur Behandlung der Rosazea zu integrieren.
Komplexer Behandlungsansatz.
CAP (Gasionisationstechnologie) besitzt ein starkes therapeutisches Potenzial, doch erscheint die kombinierte Anwendung als optimal, beispielsweise:
CAP (Gasionisationstechnologie) in Kombination mit topischen antientzündlichen Mitteln,
CAP (Gasionisationstechnologie) kombiniert mit Lasertherapie zur Behandlung vaskulärer Störungen,
CAP (Gasionisationstechnologie) kombiniert mit plasmasublimativen Verfahren bei phymatösen Veränderungen.
Untersuchung langzeitiger Effekte.
Bisher sind noch nicht abschließend untersucht: die Dauerhaftigkeit der Remission nach CAP (Gasionisationstechnologie), der Einfluss von CAP (Gasionisationstechnologie) auf das Progressionsrisiko der phymatösen Form, die Eignung von CAP (Gasionisationstechnologie) für prophylaktische Anwendungen bei Patienten mit häufigen Rezidiven.
Insgesamt erscheinen die Perspektiven für den Einsatz kalter und thermischer Plasmaverfahren bei Rosazea ausgesprochen vielversprechend, bedingt durch ihren multifaktoriellen Wirkmechanismus und ihre hohe Biokompatibilität.
Literatur / References (aus dem vorgelegten Material)
-
Clinical trial NCT05592548 — Rosacea Treatment Using Non-thermal (cold) Atmospheric Plasma Device. ClinicalTrials.gov.
https://clinicaltrials.gov/study/NCT05592548 -
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https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11439730/ -
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